Organisierter Terror in den Vogesen

Ettlingen (Lena-Marie Pertschy und Emily Dettling, 10e). Am 8.11.22 besuchten die 10. und 12. Klassen des Heisenberg-Gymnasiums Ettlingen das ehemalige Konzentrationslager Natzweiler-Struthof in den Vogesen, das von April 1941 bis September 1944 von der SS betrieben wurde. Begleitet wurden die Klassen von ihren Geschichtslehrern Lisa und Max Mauerer sowie Andreas Badior.
Im Folgenden ein kurzer Bericht:  
Nach einer knapp zweistündigen Fahrt kamen wir gegen 10 Uhr am Lager an. Die Gedenkstätte befindet sich im Elsass, auf dem Gipfel der Vogesen in 800 Meter Höhe. Das Klima ist hier oft neblig und kalt und 52.000 Häftlinge aus ganz Europa wurden vor ca. 80 Jahren in diesem oder einem der angrenzenden Außenlager untergebracht.
Mit der beklemmenden Stimmung, die aufkam, als wir das mit Stacheldraht geschützte Holztor durchschritten, hatte niemand gerechnet. In drei Gruppen aufgeteilt, erläuterten uns unsere Lehrer, was in Natzweiler-Struthof passiert war. Wir besichtigten unter anderem das Gefängnis, wo wir die unmenschlichen Bedingungen erahnen konnten, unter denen die Häftlinge gefangen gehalten wurden und sahen den zentralen Galgen, an dem die Häftlinge für alle sichtbar ermordet wurden. Außerdem erfuhren wir, wie schlecht die Versorgung der Menschen damals war. Danach sahen wir den Prügelbock, auf dem in sadistischer Weise Bestrafungen vorgenommenen und das Krematorium, in dem die Toten verbrannt wurden. 22.000 Häftlinge überlebten die Grausamkeiten des Wachpersonals nämlich nicht. Sie wurden ermordet, misshandelt oder starben an diversen Krankheiten. Hunger und Kälte setzen ihnen im Lageralltag zusätzlich zu.
Schauderhaft war auch die Information, dass im KZ medizinische Experimente durchgeführt wurden. So wurden die Häftlinge zum Beispiel mit Krankheitserregern wie Typhus infiziert oder gezielt Senfgas ausgesetzt.
Nach der Räumung im September 1944 wurden viele Insassen ins Konzentrationslager Dachau verlegt. Einen Monat später fand schließlich die Befreiung Struthofs durch die 3. US-Infanteriedivision statt. Die Grausamkeiten der Nationalsozialisten nahmen an diesem schrecklichen Ort ein Ende.
Für uns alle war die Fahrt ins Elsass, die gegen 15.30 Uhr an der Schule endete, ein Tag voller bleibender Eindrücke. Obwohl die Geschehnisse so lange zurück liegen, ist es wichtig, daran zu erinnern. Denn auch heute gibt es unweit unserer Ländergrenzen wieder einen Krieg in Europa, der mit vielen Grausamkeiten einhergeht. Und auch das hätte bis vor kurzem niemand für möglich gehalten.

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Foto: Badior

 
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