Einmal Luther und zurück

Karlsruhe (SR). Zu einer lebendigen Zeitreise ins Spätmittelalter machten sich die evangelischen Schüler und Schülerinnen der Klassen 8a und 8b auf. Das 500jährige Reformationsjubiläum machte die Begegnung mit Martin Luther und seiner Zeit möglich.
Mit dem Durchschreiten des Stadttores tauchten wir ein in die Welt des jungen Luther. Der Kutscher der Familie holte uns ab und führte uns durch Eisleben. Babygeschrei kündete von der Geburt des kleinen Martin, ein entsetzliches Gewitter löste bei dem mittlerweile Jura studierenden jungen Mann den Wunsch aus, Mönch zu werden. Die Klosterstube mit Schreibpult und Bibeltexten zeugte von Martins Ringen um die Frage nach einem liebenden, gerechten Gott. War doch die Praxis des Ablasshandels weit verbreitet und schien die einzige Möglichkeit zu sein, das Seelenheil zu erlangen. Auf dem Marktplatz wurde heiß diskutiert, wie sinnvoll der Kauf dieser Briefe sei.
Luther seinerseits entdeckte den rettenden Bibelvers aus dem Römerbrief: „Der aus Glauben Gerechte wird leben“ (Röm. 1,17). Welch eine Erleichterung! Kein Ablass, keine noch so fromme Leistung bringen den Menschen Gott näher. Der Glaube allein ist`s.
1517 dann der Thesenanschlag in Wittenberg, 1521 der Wormser Reichstag, auf dem Luther seine Erkenntnisse widerrufen sollte und schließlich die über ihn verhängte Reichsacht.
Wir wurden Zeuge seiner Entführung auf die Wartburg, durften einen Blick in sein dortiges Studierstübchen werfen und fanden uns schließlich im Garten der Familie Luther wieder. Dort saßen wir bei Brot und Holundersaft beisammen und hörten den Erinnerungen Katharina von Boras zu, Martins Frau.
Luther, der keine Spaltung der Kirche, sondern Denkanstöße für eine Erneuerung geben wollte, erlebte den Augsburger Religionsfrieden von 1555 nicht mehr, er verstarb 1546.
Insgesamt hat diese Reise sehr beeindruckt und brachte uns die Ereignisse der Reformation anschaulich nahe. Die Dekoration war der Zeit nachempfunden und überaus liebevoll gestaltet. Auch wurden die Schattenseiten Luthers, wie beispielsweise sein Antisemitismus und seine Haltung gegenüber den Bauern während des Bauerkrieges nicht unter den Teppich gekehrt.
Alles in allem eine runde Sache.

Luther 1

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