10e zu Gast beim Markgrafen

Ettlingen (Ba/Anouk Klaasen/Nadjana Schneider). In der 10. Klasse behandeln alle Gymnasiasten die literarische Epoche des Barock. Meist quälen sich die Schüler dabei durch symmetrisch konstruierte Gedichte über den Dreißigjährigen Krieg, betrachten Gemälde des 17. Jahrhunderts und studieren Fotos vom Schloss Versailles. Die Schüler des Ettlinger Heisenberg-Gymnasiums wollten selber erfahren, wie es vor 300 Jahren zuging. Und so fuhren sie kurz vor Weihnachten ins Rastatter Schloss.
In einem kurzen Bericht beschreiben zwei Schülerinnen den Tag so:
Als wir am Schloss angekommen waren, empfing uns die Führerin Frau Erfurt als geladene Gäste des Markgrafen. Damit wir diesem würdig gegenüber treten konnten, wurden uns noch die damaligen Benimmregeln beigebracht, zum Beispiel wie man eine Treppe hochzugehen hat: erst die Fußspitze, dann der ganze Fuß. Das war für alle sehr lustig, da wir bei unseren Versuchen, so zu gehen, aussahen wie watschelnde Enten. Im ersten Stock angekommen betraten wir zuerst den Festsaal, der sehr imposant und prunkvoll war, typisch für die Epoche des Barock. Unzählige Malereien, Gemälde von Ahnen und Skulpturen schmückten den Raum. In den nächsten Zimmern wurde uns das Leben von damals noch näher gebracht. Nur die hochrangigen Gäste durften in diese Räumer gehen. Das Bett eines Markgrafen oder eines Königs stand diesen Besuchern offen und selbst das Ankleiden des Herrschers war tagtäglich eine spektakuläre Zeremonie. Wir lernten auch einiges über die hygienischen Bedingungen der damaligen Zeit. So dachte man damals, Wasser sei gefährlich und verursache Krankheiten. Es wurde auch ein Gerücht über das Leben am Hof aufgeklärt: Die Menschen verrichteten ihr Geschäft nicht einfach so auf den Gängen und Fluren, wie wir im Internet gelesen hatten, sondern in kleinen Kabinen, die durch Türen oder Vorhänge abgetrennt waren.
Das Leben eines Markgrafen war wohl sehr luxuriös. Allein in diesem Schloss lebten weit über 300 Bedienstete, die nur für ihn und seine Familie arbeiteten. Für diese war das Leben aber alles andere als angenehm, wie wir am Beispiel des „Pisspagen“ erkennen durften. Nachdem wir die Räume besichtigt hatten, spielten wir das morgendliche Ankleiden des Königs durch. Wir waren die Hofgesellschaft, die ihm ihre Aufwartung macht. Damit dies alles standesgemäß verlief, mussten wir uns natürlich vorher umkleiden. Die Jungs lachten und staunten, als die Mädchen in prunkvollen barocken Kleidern aus der Garderobe kamen. Da die Jungs aber sehr farbenfrohe Gewänder und weiße Perücken trugen, kamen die Mädchen auch voll auf ihre Kosten. Nur Niclas, unser frisch ernannter König, trug lediglich ein Nachthemd, aus dem ihm dann, von allen bestaunt, seine Kammerdiener heraushalfen. Zum Glück musste er dabei nicht ganz so viel Blöße zeigen wie der König damals. Der hätte sich nämlich lediglich geniert, wenn er seine Perücke in der Öffentlichkeit wechseln sollte. Wir hatten alle viel Spaß an der Führung und haben viel über den Barock gelernt.

Barock 4

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