Die CO2-Bilanz unserer Bäume

Ettlingen (Mu.) Die warmen Septembertage konnten die Klassen 6, 7 und 9 dazu nutzen, noch einmal Unterricht auf der Streuobstwiese zu haben. Dieses Mal ging es darum, etwas Abstraktes begreifbar zu machen: unsere CO2-Bilanz.  
Der Umweltbiologe Frank Hoffmann stellte uns dazu erst einmal ein paar grundlegende Fragen. Mit Hilfe eines Fragebogens über Wohnverhalten, Konsum, Ernährung und Mobilität konnte jeder individuell errechnen, wie groß sein jährlicher CO2-Ausstoß ist. Die Ergebnisse schwankten zwischen 7 und 12 Tonnen. Dabei wurde recht offensichtlich, dass Vegetarier eher niedrigere Werte errechneten als Fleischliebhaber und Fernreisetouristen, die mit dem Flugzeug in den Urlaub flogen. Aber was fangen wir nun mit unserem Wert an? Sind 7 bis 12 Tonnen wenig oder viel, vielleicht sogar zu viel? Um dies beurteilen zu können, schauten wir uns nun die Bäume auf unserer Wiese an. Im Gegensatz zu uns atmen sie ja CO2 ein und Sauerstoff aus, sie binden also das CO2, das wir ausstoßen. Aber wie viel Bäume brauchen wir, um die Menge zu binden, die wir freisetzen?  
Um diese Frage zu klären, mussten wir erst einmal die Größe unserer Bäume vermessen und mit Hilfe von Tabellen deren Biomasse berechnen. Sie sind ganz schön schwer, unsere hölzernen Freunde! Aber wir müssen berücksichtigen, dass sie über 50 Jahre benötigt haben, um diese Größe zu erreichen und diese Kohlenstoffmasse zu binden. Abschließend kamen wir zu dem Ergebnis, dass jeder von uns rund 800 bis 1200 Bäume benötigt, damit seine Emissionen gebunden werden.   Momentan kommen auf jeden Erdenbürger noch rund 450 Bäume, Tendenz sinkend.   Von nun an sehen wir unsere Bäume mit neuen Augen: nicht nur als Quelle leckerer Äpfel oder Kirschen, nicht nur als wichtige Lebensräume für Tiere, sondern auch als wichtige Speicher von CO2.