„Kriegsangst ernstnehmen“

Psychologiekurs des HBG Bruchsal beschäftigt sich mit Putins Angriff auf die Ukraine

   Bruchsal (Be). Die militärische Aggression des russischen Diktators Wladimir Putin gegen die Ukraine sorgt nicht nur für Tausende Todesopfer auf beiden Seiten und Millionen Geflüchtete, sondern ebenso für beträchtliche psychische Schäden – auch hierzulande. Wie Kriegsangst 77 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs in Deutschland um sich greift, warum dem so ist und wie wir alle damit besser umgehend können, war deshalb Unterrichtsthema im jahrgangsübergreifenden Psychologiekurs des Heisenberg-Gymnasiums Bruchsal (HBG). Zudem beschäftigten sich die Schülerinnen und Schüler der elften und zwölften Klassen mit den Bedürfnissen und Traumatisierungen der rund 7,5 Millionen Jugendlichen in der Ukraine. Die nötige Expertise lieferten u.a. aktuelle Interviews mit der Psychologin Prof. Dr. Heide Glaesmer von der Universitätsklinik Leipzig sowie dem Kinder- und Jugendpsychiater Prof. Dr. Jörg Fegert vom Universitätsklinikum Ulm. „Diese enge Verzahnung mit der Wissenschaft ist uns in allen Fächern sehr wichtig, gerade natürlich im Zuge aktueller Ereignisse wie der russischen Invasion in die Ukraine“, unterstreicht Schulleiter Manuel Sexauer, selbst einer von drei Psychologie-Lehrkräften am HBG.
    Dass Kriegsangst zu irrationalem Verhalten wie exzessiver Mediennutzung oder übermäßigem Bunkern von Lebensmitteln führt, bekam die 17-köpfige Schülergruppe ebenso vermittelt wie den Ratschlag, zur Gegensteuerung aktiv zu helfen, etwa durch Spenden oder das direkte Ansprechen von Menschen mit Kriegserfahrung. Auch das Gespräch mit dem Hausarzt oder einer Angstambulanz könne notfalls hilfreich sein. „´Nun reiß dich mal zusammen’ ist ein Satz, der nicht fallen sollte. Das Ernstnehmen der Kriegsangst ist das Wichtigste", wurde Prof. Glaesmer zitiert.
    Wie relevant das Fach Psychologie in der heutigen Zeit ist und wie eng quasi alle Gesellschaftsbereiche und sehr viele universitären Fachrichtungen mit dieser empirischen Wissenschaft verbunden sind, hatte bereits im Januar HBG-Alumna Celine Stephan referiert. Die 23-Jährige Bruchsalerin studiert an der Universität Koblenz-Landau und gab den Abiturientinnen und Abiturienten der Jahrgänge 2022 und 2023 wertvolle Einblicke in Aufbau und Anforderungen des Psychologiestudiums. Nicht minder spannend war eine Doppelstunde mit einer Kursteilnehmerin als Referentin. Die angehende Abiturientin leidet an einer Form des Autismus und machte den Anwesenden auf eindrückliche Weise deutlich, wie verschieden Menschen vermeintlich gleiche Situationen wahrnehmen können und wie unterschiedlich hoch dabei ihr Stresslevel sein kann.

d
Kriegsfolgen in der Ukraine (Foto: Oleg Yaroshenko)

 
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