Fehler sind besser als ungenutzte Möglichkeiten

Ettlingen (Ba). Dieser Satz stammt aus einem der Vorträge, die sechs 11.-Klässlerinnen aus dem Karlsruher Heisenberg-Gymnasium am Dienstag, den 25.1.2020 beim Poetry-Slam in der Mensa der Ettlinger Schule gehalten haben. Um es gleich vorweg zu nehmen, Fehler wurden keine gemacht, aber die Möglichkeiten, die ein Poetry-Slam bietet, wurden genutzt. Vor den Schülerinnen und Schülern der Klasse 7 bis 11 trugen die Mädchen alleine oder zu zweit ihre selbst verfassten Texte vor. Bevor sie auf die Bühne kamen, stimmte Dietmar Muser, der den Nachmittag organisiert hatte, mit seinem poetischen Text über den Sinn des Lebens das Publikum ein. Die erste Schülerin, die auf die Bühne kam, war Alma Stephan, die beschrieb, wie schwer es ist, Literatur zu verfassen. Sie reflektierte „die  Angst vor dem leeren Blatt“ und zeigte, wie man sich ein Herz zu fasst und anfängt zu schreiben. „Mutige Menschen können scheitern“, sagte sie, aber „Fehler sind besser als ungenutzte Möglichkeiten.“ Ihr folgte das einzige Duo des Nachmittags. Emma Bös und Eva Schwarz trugen mit verteilten Rollen die Weltsicht zweier Menschen vor. Es ging dabei um Weltoffenheit gegen Engstirnigkeit, Hoffnung gegen Angst. Das versöhnliche aufeinander Zugehen  der beiden zeigte, wie Verständigung gelingen kann. Schwer zu ertragen war der Beitrag der nächsten Schülerin. Anastasia Fieg schilderte den Alltag und die Gedanken einer jungen Frau mit Essstörungen und die verständnislosen Reaktionen ihrer Umwelt: „Das Leben sei schön, sagen sie.“ Zum Glück blitzte am Ende des Textes ein wenig Hoffnung auf. Nachdenklich machten alle Texte, viele werden im Gedächtnis bleiben, so auch Paulina Bentz` an ein bekanntes  Lied angelehnter Vortrag mit dem Titel: „Welt der Wunder“. In ihm fand sie Wunder im Alltag, in der Natur und am Leben an sich. Doch beschrieb sie auch die Bedrohung durch den Menschen und fragte am Ende: „Wo bleibt das Wunder?“ Als Letzte trat Katharina Tomek auf die Bühne. In ihrem Text, „Die Jugend von heute“, griff sie ein altes Motiv auf, die Klage der Alten über die Jugend. Doch anders als im Lied der Ärzte, aus dem sie auch zitierte, blieb sie nicht bei der ironischen Bertachtung stehen, sondern analysierte die Haltung der Eltern und Großeltern. Katharina Tomeks Meinung nach sei es die Angst vor Veränderung, die sich hinter der Angst um die Jugend verberge.
Was wir an dem Nachmittag sahen, war eine engagierte und kreative Jugend, die herausfordert und anregt.  
Siegerinnen wurden an diesem Nachmittag nicht gekürt, das blieb dem Poetry-Slam in der Mensa des Karlsruher Heisenberg-Gymnasiums vorbehalten, der drei Tage nach der Generalprobe in Ettlingen stattfand, doch der donnernde Applaus zeigte, wie begeistert alle waren. Wir hoffen auf eine Wiederholung im nächsten Jahr.

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