Was heißt hier schon normaler Unterricht?

Ettlingen (Wi). Der Sommer klopft an die Tür, die Abiturienten gehen durch ihre schriftlichen Prüfungen, die Kolleginnen und Kollegen sitzen korrigierend an ihren Schreibtischen und nebenher läuft im Mai der ganz normale Schultag am Heisenberg weiter. Aber was heißt hier schon ganz normal? Beim Blick auf die großen Projekte gehen so viele kleine Dinge verloren, die unsere Schule auch ausmachen und viel mehr sind als Unterricht. Zeit, einmal auf die letzten drei Wochen zurückzublicken:

Die 5e hat ein Buch geschrieben, und nicht irgendeines: Um wilde Abenteuer mit Seejungfrauen, Piraten, Räubern und Dinosauriern geht es. Kinder sind oft voll verrückter Ideen für Geschichten, sie schäumen geradezu über davon. Es fehlen ihnen aber noch die Kenntnisse, mit denen die Ideen zu Texten werden. Erwachsene dagegen beherrschen zwar die Rechtschreibung und könnten ihre Geschichten aufschreiben, sie haben aber oft leider keine Ideen mehr. Darum hat die 5e einige ihrer Schätze vor dem Vergessen bewahrt. Sie hat anhand einer Rahmenhandlung Geschichten aufgeschrieben, in Word eingelesen, verbessert, gegenseitig Korrektur gelesen, noch einmal überarbeitet und kunstvoll illustriert.  So wurden die Kinder nicht nur zu Autoren, sondern auch zu Lektoren ihrer Geschichten. Am Schluss hat die Klasse Kleisterpapier erstellt und mit diesem ihre Büchlein kunstvoll eingebunden. So hat jedes Kind nun ein wunderbares Unikat mit 24 tollen Geschichten.

Eine weniger schöne Geschichte, die aber ebenfalls wichtig ist, erzählt der Film „Mit der Faust in die Welt schlagen“ nach dem Roman von Lukas Rietzschel. Es geht darin um zwei Jugendliche im Ostdeutschland der 2000er, die gelangweilt und ohne Perspektive in rechtsextreme Kreise abrutschen. Gerade erst lief der Film auf der Berlinale – und dank eines Zuschusses der Friedrich-Ebert-Stiftung konnten ihn die Klassen 9 und 10 schon Ende April in der Kulisse Ettlingen sehen.

Friedrich Ebert gibt es aber auch in echt: Der Besuch seiner Gedenkstätte mit anschließender Führung durch die kostenlose und sehenswerte Ausstellung in Heidelberg stand für Klasse 8 am 09.05. auf dem Programm. Die Schülerinnen und Schüler staunten nicht nur, wie klein die Wohnung war, in der der spätere Reichspräsident zusammen mit zahlreichen Geschwistern aufwuchs. Sondern sie lernten auch jede Menge über die soziale Frage und die Gefährdung der Demokratie im 20. Jahrhundert.

Stichwort „sozial“: Vorletzte Woche absolvierten die Zehntklässlerinnen und Zehntklässler ihr einwöchiges Sozialpraktikum in einer sozialen Einrichtung – z.B. in einem Kindergarten oder Altersheim. Mit anderen Lebenswelten in Berührung zu kommen und einen Blick über den Tellerrand zu werfen, ist gerade in dieser Lebensphase wichtig. Die Zehner hätten dabei je nach Praktikumsstelle durchaus auf Klasse 9 treffen können, denn deren BOGY-Praktikum lag diesmal parallel. Beim BOGY kann der Beruf allerdings frei gewählt werden, um auch außerhalb des sozialen Bereichs herauszufinden, was einem in Zukunft liegen könnte. Und so war von A wie Amt für Hochbau bis Z wie Zytologisches Labor diesmal wirklich alles dabei.

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Bunt und vielfältig: die Bücher der 5e (Foto: Muser).

 
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