Wenn der Funke überspringt

Ettlingen (Wi). Ist denn immer noch Halloween? – Diese Frage hätte man sich am Heisenberg-Gymnasium letzte Woche stellen können, als Anfang November schon wieder Schülerinnen und Schüler der Klassen 5 bis 7 mit glänzenden Zauberstäben und allerhand wunderlich aussehenden Gegenständen durchs Schulhaus liefen. Allerdings fehlte der Horror, denn statt Gruselspaß stand diesmal etwas ganz Anderes auf dem Programm: Im Hinterhof auf dem Walterplatz hatte die Kompetenzschmiede Harbut für drei Tage ihre mobile Schmiedewerkstatt aufgebaut. Zwischen rauchender Kohle und glühendem Eisen sorgte Kunstschmiedemeister Joachim Harbut für große Begeisterung bei den Schülerinnen und Schülern und das Gefühl, etwas echt Neues selbst ausprobieren zu können, denn wer hat schon einmal selbst geschmiedet?
Für die Schmiede-Workshops wurden die Klassen aufgeteilt, sodass immer eine Kleingruppe von 12 Schülerinnen und Schüler sich Hammer und Amboss teilten. „Zauberschmied“ Joachim Harbut bekam dafür Unterstützung durch Johannes Stütz und Steffen Bloch, die sonst die Werkstatt am Heisenberg mitbetreuen. Aus glühendem Eisen entstanden auf diese Weise schnell kleine Kunstwerke – von Zuckerstangen, Zauberstäben und Spiralen über selbstgeschmiedete Messer, ein Blatt aus Metall bis hin zu einem kunstvoll verzierten Notenschlüssel.
Hinter dem künstlerischen Erlebnis steckt mehr als reines Handwerk. Die Kompetenzschmiede Harbut steht für einen ermutigungspädagogischen Ansatz, der Kinder und Jugendliche in ihrer Selbstwirksamkeit und Kreativität stärkt und damit unbekannte Potenziale bei den Schülerinnen und Schülern weckt – jenseits von Bewertung und Druck. Damit passt sein Schmiedeworkshop eigentlich perfekt an die UNESCO-Schule am Dickhäuterplatz. „Endlich durften wir alles machen, was wir wollten!“, war bezeichnenderweise auch einer der ersten Kommentare, die man unter den Fünftklässlerinnen und Fünftklässler hörte, die begeistert davon berichteten, wie frei sie in der mobilen Schmiede arbeiten durften. Und der Kreativität waren tatsächlich kaum Grenzen gesetzt: Wer neben dem Schmieden noch weiter mit Metall arbeiten wollte, der durfte seine Kunstwerke noch verzieren, etwa mit bunten Pfeifenreinigern oder glitzernden Bastel-Edelsteinen. Die Schülerinnen und Schüler erlebten dabei, was es heißt, mit eigenen Händen etwas zu erschaffen – und zugleich Vertrauen und Konzentration zu entwickeln.
Am Heisenberg-Gymnasium hat der dreitägige Workshop jedenfalls bleibende Spuren hinterlassen: nicht nur auf dem Metall, sondern auch in den Köpfen der Schülerinnen und Schüler. Und auch, wenn sich der Rauch der Zauberschmiede inzwischen gelichtet hat – ein bisschen von ihrem besonderen Funkenflug liegt vielleicht noch immer in der Luft.
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