HBG-Eule erreicht Stratosphäre

Forscher-AG schickt Wetterballon in 28 km Höhe

  
Bruchsal (Hon). Wie wundervoll ist unser blauer Planet, wie verletzlich ist seine dünne Hülle, die uns vor der Unendlichkeit des Weltalls trennt und schließlich wie empfindlich und schützenswert ist das Ökosystem der Erde, das sich über Jahrtausende entwickelt hat!
„Ein Wetterballonprojekt passt zur UNESCO-Projektschule“ beschloss bereits 2018 die Forscher-AG des HBG Bruchsal unter der Leitung von Vera Honert. Auf dem Weg ins All könnte man Daten über die Atmosphäre sammeln, vielleicht sogar den Aufstieg mit Filmaufnahmen dokumentieren, physikalische und chemische Experimente durchführen und, und, und – und dann kam Corona.
Das Projekt musste verschoben werden und keiner konnte zu diesem Zeitpunkt sagen, wann es wieder starten kann.
Endlich, in diesem Schuljahr startete im Februar 2023 ein neuer Anlauf. Das Basis-Equipment wie Ballon, Fallschirm, eine Styroporbox und einige bereits vorhandene technische Geräte warteten seit 2018 auf ihren Einsatz.
Und so startete die Forscher-AG Bruchsal mit viel Enthusiasmus ihren zweiten Anlauf zum Wetterballon-Projekt.
Die verantwortlichen SchülerInnen mit ihren Aufgabenbereichen waren Lisa Grohmann und Peggy Chen (Datenlogger), Richard Schütz und Jeron Springer (Arduino-Programmierung der CO2 – und Ozon-Sensoren), Bruno Unterhauser (3D-Druck der HBG Eule), Emil Petini und Junhao Chen (chemische Experimente im Reagenzglas) sowie Lyn Fuchs, Lena Fleischer, Carolina Merker, Moritz Calmbach und Valentin Fritsch (Bau der Styroporsonde, Testung der GPS-Tracker und der Kamera, Sammlung der Daten für die Fluggenehmigung, Erstellung und Anbringung der Kontaktdaten an die Sonde und vieles mehr).
Trotz vieler Hindernisse wie veraltete und defekte GPS-Tracker, Startaufschub wegen Nato-Manöver und fehlende Manometer für die Heliumgasflaschen stand dem Start am 19. Juli 2023 endlich nichts mehr im Wege. Unter der Mithilfe der Lehrkräfte Frau Bayat, Frau Bauer, Herr Birmele und Herr Lang wurde der Wetterballon mit Helium gefüllt und die Styroporsonde zusammen mit dem Fallschirm am Ballon befestigt. Unter der Moderation von Jeron Springer startete die Bruchsaler Schule den langersehnten Countdown und um 11:10 Uhr entließ Frau Honert den Ballon mit Fallschirm und Sonde in die Luft und der Schüler Richard Schütz filmte das Geschehen mit seiner Drohne.
Gespannt überwachte die Forscher-AG, das Team „Mission Control“, den Ballonflug mit Hilfe zweier GPS-Tracker und hoffte auf eine sichere Landung der Styroporsonde. Um 13:45 Uhr konnte man den Ort der Landung endlich ermitteln, Leutershausen in Bayern, ca. 170 km von Bruchsal entfernt.
Viele Fragen standen nun im Raum. Wie hoch ist der Ballon geflogen? Ist der Ballon in der Stratosphäre geplatzt und die Sonde mit dem Fallschirm sicher gelandet? Hat die Kamera funktioniert und ein Video aufgenommen? Haben die Sensoren Daten ermittelt? Ist die Styroporbox noch ganz und kann man sie einfach bergen?
Wegen der großen Entfernung wurde beschlossen, am nächsten Tag die Sonde zu bergen und es folgte eine lange Nacht voller Erwartungen und Sorgen.
Ausgerüstet mit einer von Frau Schütz, Richards Mutter, freundlicherweise zur Verfügung gestellten ca. drei m langen Teleskopstange aus dem Garten machten sich am Donnerstagmorgen um 8:30 Uhr Moritz, Valentin, Carolina und Frau Honert mit dem Auto auf den Weg nach Bayern. Unter ständiger GPS-Signalkontrolle kamen sie am Bergungsort an, suchten und fanden nach 15 Minuten die Styroporsonde samt Fallschirm und einem kleinen Ballonrest fast unversehrt in einer nahe dem Feldweg gelegenen Wiese.
Klar, dass sie mit der Öffnung der Sonde bis zur Rückkehr nach Bruchsal gewartet haben! Schließlich sollten alle am Projekt beteiligten SchülerInnen bei der Öffnung und Sichtung der Daten dabei sein.
Welch eine Freude kam auf, als sie in der Schule ankamen und endlich die Kameravideos sichten konnten.
Das Projekt ist gelungen, die erste Präsentation und ein Video vom Start, Flug und Bergung, erstellt von Eva-Lotte Möller, Richard Schütz und Fabio Pintaudi, konnten bereits in der Assembly zum Schulabschluss in Bruchsal gezeigt werden. Weitere Auswertungen und Erkenntnisse wird die Forscher-AG zusammenfassen und im neuen Schuljahr veröffentlichen.
Ja, es ist gelungen: Der Wetterballon hat die Styroporsonde bis in die Stratosphäre in eine Höhe von 28 Kilometer getragen. Wir konnten unseren blauen Planeten von oben bewundern - und wir werden alles dafür tun, um ihn zu erhalten!

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